Eine Zusammenfassung der Installation und Konfiguration für das Akoya Mini (Aldi, 16.10.2008).
Die aktuelle 2008.0 Mini-BootCD und die 2008.0-r1 Live-CD von gentoo erkennen den verbauten Realtek RTL8102E LAN Chip nicht, also zum Booten einfach eine Knoppix- oder Ubuntu 8.10-CD mißbrauchen.
Nach dem Booten ("Ubuntu ausprobieren"-Modus) kann ein Terminal geöffnet werden, und wie gewohnt das System partitioniert, installiert und "hinein-ge-chrooted" werden.
Meine Hardware-Änderungen bisher: 2GB RAM statt 1GB und eine Intel Pro/Wireless 3945ABG ("Golan") Mini-PCIe WLAN-Karte statt der ursprünglich verbauten Ralink-Karte.
Die Ausgabe von lspci
liest sich folgendermaßen:
00:00.0 Host bridge: Intel Corporation Mobile 945GME Express Memory Controller Hub (rev 03)
00:02.0 VGA compatible controller: Intel Corporation Mobile 945GME Express Integrated Graphics Controller (rev 03)
00:02.1 Display controller: Intel Corporation Mobile 945GM/GMS/GME, 943/940GML Express Integrated Graphics Controller (rev 03)
00:1b.0 Audio device: Intel Corporation 82801G (ICH7 Family) High Definition Audio Controller (rev 02)
00:1c.0 PCI bridge: Intel Corporation 82801G (ICH7 Family) PCI Express Port 1 (rev 02)
00:1c.1 PCI bridge: Intel Corporation 82801G (ICH7 Family) PCI Express Port 2 (rev 02)
00:1d.0 USB Controller: Intel Corporation 82801G (ICH7 Family) USB UHCI Controller #1 (rev 02)
00:1d.1 USB Controller: Intel Corporation 82801G (ICH7 Family) USB UHCI Controller #2 (rev 02)
00:1d.2 USB Controller: Intel Corporation 82801G (ICH7 Family) USB UHCI Controller #3 (rev 02)
00:1d.3 USB Controller: Intel Corporation 82801G (ICH7 Family) USB UHCI Controller #4 (rev 02)
00:1d.7 USB Controller: Intel Corporation 82801G (ICH7 Family) USB2 EHCI Controller (rev 02)
00:1e.0 PCI bridge: Intel Corporation 82801 Mobile PCI Bridge (rev e2)
00:1f.0 ISA bridge: Intel Corporation 82801GBM (ICH7-M) LPC Interface Bridge (rev 02)
00:1f.2 SATA controller: Intel Corporation 82801GBM/GHM (ICH7 Family) SATA AHCI Controller (rev 02)
01:00.0 Ethernet controller: Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL8101E/RTL8102E PCI Express Fast Ethernet controller (rev 02)
02:00.0 Network controller: Intel Corporation PRO/Wireless 3945ABG [Golan] Network Connection (rev 02)
32bit Atom N270 mit Hyperthreading, cflags siehe weiter unten.
Bei mir läuft momentan ein Kernel aus den gentoo-sources-2.6.27-r2. Dieser hat bereits einen funktionierenden uvcvideo-Treiber für die 0,3 Megapixel-Webcam des Akoya Mini.
Meine Kernel .config
ist hier zum Download
Der Kernel-Treiber für die Realtek RTL8169 (der versteckt sich übrigens bei Gigabit LAN, nicht bei 10/100, schon das ist ein Zeichen dafür, daß er wohl nicht 100% richtig ist) funktioniert zwar augenscheinlich auch für den 100Mbit-Chip RTL8102E, aber vor allem das Beziehen einer IP per DHCP funktioniert bei 9 von 10 Versuchen nicht und auch an anderen Ecken klemmt es (Unabhängig davon, ob vor der Linux-Session Windows gebootet wurde, oder ob der Akku kurz entfernt wurde, um die Hardware "richtig" zu resetten).
Der RTL8102E-Treiber von Realtek, der auch in den gentoo-sources 2.6.27-r2 noch nicht als einzelner Treiber enthalten ist, kann aber beim Aufsetzen des Systems - nach dem Installieren des Kernels - einfach von der Realtek-Seite gezogen und als Modul kompiliert werden, aktuell in der Version 1.010.000 für RTL8101E und RTL8102E. Dieser Treiber funktioniert bisher problemlos.
Ein Realtek ALC888, also Intel-HDA mit Realtek codec support, für meine Einstellungen siehe Kernel-Config bzw. make menuconfig
.
Das v4l2
useflag für Video4Linux 2 setzen, im Kernel uvcvideo-USB-Treiber aktivieren, auch wenn das Device ("Bison Cam", 5986:0141
) auf der uvcvideo-Page noch nicht gelistet ist. Hier gilt auch: Der Treiber ist im gentoo-sources Kernel 2.6.27-r2 vorhanden (sorry, weiß momentan noch nicht genau, welcher Treiber der richtige ist, da ich einfach alle als Module angewählt habe).
mplayer -fps 15 tv:// -tv driver=v4l2:device=/dev/v4l/video0
zeigt das Bild der Kamera an, sofern diese angeschaltet ist, alle Pakete (mplayer etc.) installiert sind, und - achtung, Stolperfalle - der aktuelle User auch in der Gruppe video
ist.
Ich benutze die relativ neuen IWL statt den IPW-Treibern. Die IWL-Treiber sind derzeit schon im Kernel und können nach den verschiedenen im Internet verfügbaren HowTos installiert werden. Unter anderem zu installierende Pakete:
Ich verwende wicd statt gnome networkmanager; ein Howto für die IWL Kernel-Einstellungen und die Installation ist unten bei den Links
Fn+F2
: Noch nicht getestet, ACPI Event "video IGD"
Fn+F3/F6/F11
: In Hardware verdrahtet, funktionieren
Fn+F4/F5
: Auch Hardware-Tastenkombinationen, funktionieren
Fn+F12
: Noch nicht getestet, ACPI Event "button/sleep SLPB"
Fn+F7/F8/F9
: Müssen z.B. mit xmodmap konfiguriert werden:
Die Lautstärke- und Mute-Tasten gehen nach Erstellen einer eigenen ~/.xmodmaprc
:
! F7 F8 F9
keycode 174 = XF86AudioLowerVolume
keycode 176 = XF86AudioRaiseVolume
keycode 160 = XF86AudioMute
Gnome frägt beim nächsten Start, ob diese Datei verwendet werden soll.
Das Gnome Onscreen-Display bei lauter/leiser/stumm sowie der LDC-Helligkeit funktioniert auch.
Unter System -> Einstellungen -> Wechseldatenträger- und Medieneinstellungen kann eingestellt werden, dass z.B. cheese startet, sobald die Webcam mit Fn+F6
aktiviert wird. Die rote "Aufnahme"-LED links neben der Webcam funktioniert ebenfalls.
Fn+F11
für die WLAN-Karte funktioniert nebenbei bemerkt mit der Intel-Karte ebenso wie mit der Ralink, auch das WLAN-LED zeigt korrekt den Schaltzustand an. Also nicht mehr löten und Leiterbahnen trennen wie früher bei Mini-PCI & IBM...
Das mal mehr, mal weniger auftretende Klicken der Festplatte beim Parken kann mit
hdparm -B 254 /dev/sda
in der Datei /etc/hdparm/hdparm.conf
gemindert werden, so wird das Power Management auf Leistung statt Energiesparen gestellt.
-B
Set Advanced Power Management feature, if the drive supports it. A low value means aggressive power management and a high value means better performance. A value of 255 will disable apm on the drive.
X startet ab & zu nicht, da es das Core-Device "Touchpad" oder die Tastatur nicht initialisieren kann. In diesem Fall zeigt dmesg bzw. die Xorg.0.log an, dass kein Touchpad vorhanden ist. Der Kernel-Parameter i8042.reset
beim Booten hilft in diesem Fall durch einen Reset des Controllers. Zum Konfigurieren des Touchpads aber vor allem zum Deaktivieren des nervigen tappings muß in der /etx/X11/xorg.conf
der Parameter SHMConfig
aktiviert werden.
[...]
Section "InputDevice"
Identifier "touchpad0"
Option "SHMConfig" "on"
Driver "synaptics"
Option "CorePointer"
Option "Device" "/dev/input/mice"
Option "Protocol" "auto-dev"
EndSection
[...]
Meine xorg.conf
ist hier zum Download.
Mit den aktuellen Mesa-Libs lösen glxinfo, glxgears und ähnliche Programme einen lustigen X-Restart aus. Im Gentoo-Wiki ist zu lesen:
"The DRI (accelerated 3D) from the stable portage tree doesn't work, you need to use the testing version of media-libs/mesa, x11-drivers/xf86-video-i810, and packages related to those two (emerge will tell you which). If you don't need accelerated 3D, the stable version will work just fine."]
Nicht täuschen lassen, der Xorg Video-Treiber ist xf86-video-intel
, nicht xf86-video-i810
wie im Gentoo-Wiki angegeben.
Fn+F12
- Suspend & Hibernate mit den pm-utils ausprobieren
Fn+F2
- Umschalten auf externen Bildschirm/Beamer ausprobieren, xorg.conf anpassen
XGL/DRI testen. Unter Ubuntu 8.10 geht es, mit Compiz. Ein ACCEPT_KEYWORDS="~x86" emerge -v media-libs/mesa x11-drivers/xf86-video-intel
sollte DRI lauffähig machen. Viel Spaß beim Ausprobieren, ich werde es demnächst testen.
Meine make.conf
mit USE-Flags cflags etc. ist hier zum Download.
Realtek 8101/2E-Treiber 1.010.000: http://www.realtek.com.tw
Gentoo-Wiki: MSI Wind (Das original gentoo-Wiki ist momentan wegen Verlust der DB tot)
Der oft genannte RTL8101, der in Wirklichkeit ein 8102E ist...
Die Intel 3945ABG